The Black Crowes und Jim Jones rocken die Alte Oper in Frankfurt im Doppelpack (2024)

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The Black Crowes (live in Frankfurt, 2024) © Leonard Kötters

Doppelt hält besser: The Black Crowes werden bei ihrem Konzert in der Alten Oper ihrem Ruf als leidenschaftliche Rock'n'Roll-Band vollauf gerecht – und die Jim Jones Allstars sorgen als Support dafür, dass die Zuschauer gleich zwei energetische Rock'n'Roll-Shows erleben.

Die Alte Oper in Frankfurt ist kein optimaler Ort für ein Rock’n’Roll-Konzert. Das war weitestgehend Konsens unter den Fans im Vorfeld und auch Chris Robinson macht zu Beginn des Konzerts der Black Crowes eine Ansage in diese Richtung.

Dennoch muss man zugestehen, dass die große und hohe Bühne mit der imposanten Orgel an diesem Abend eine spektakuläre Optik bietet, da der Bühnenaufbau der Band sehr weit in die Höhe geht und durch Banner und Vorhänge der zur Verfügung stehende Raum optimal genutzt wird.

Großer Aufwand

Ähnlich imposant sind die Verstärkertürme, die aussehen wie aus einem Rock'n'Roll-Museum und so ziemlich alle klassischen Verstärkermarken und Modelle der Rockgeschichte beinhalten. Natürlich werden nicht alle davon auch angesteuert, aber der optische Effekt ist beeindruckend.

Wenn man sich dazu vor Augen führt, dass Rich Robinson wirklich bei jedem Song eine Gitarre gereicht bekommt, die noch nicht an diesem Abend gespielt wurde, kann man sich vorstellen, mit welchem Umfang an Equipment die Band auf Tour geht.

Vorband mit Ansage

Eröffnet wird der Konzertabend ebenfalls spektakulär, denn die Jim Jones Allstars aus London legen los, als wollten sie der Hauptband den Rang ablaufen. Jim Jones erinnert an Jon Spencer und hat eine 6-köpfige Begleitband, die alle in jedem Moment eine maximale Show abliefern.

In manchen Momenten denkt man James Brown, dann wieder an Van Morrison anno ’73 und ansonsten auch immer wieder an Springsteens E-Street Band.

Verdienter Applaus

Seine Songs sind oft sehr simpel gestrickt. Ein Song hat einfach nur einen Akkord und ist eigentlich nur eine Art Einleitung, die jedoch so intensiv arrangiert ist, dass das Publikum trotzdem begeistert ist. Die Arrangements und die Posen sorgen für eine unglaubliche Show, bei der jeder Break und jede Geste dazu sitzt. Dazu sieht der Bassist aus wie Paul Simonon von The Clash in seinen besten Tagen.

Am Ende bekommen sie verdient Standing Ovations und man hofft, dass die Robinson-Brüder sich dadurch nicht provoziert fühlen und es der Supportband übelnimmt, dass sie hier dermaßen auf die Kacke haut!

Früher und heute

Der Auftritt der Black Crowes wird durch "It’s a Long Way To The Top“ von AC/DC eingeläutet und der Opener "Bedside Manners", der auch das aktuelle Album "Happiness Bastards" eröffnet, macht gleich klar, dass an diesem Abend keine Gefangenen gemacht werden.

Chris Robinson beeindruckt durchweg mit seiner starken Stimme und seiner Bühnenpräsenz. Die Band besteht eigentlich nur aus den Robinson-Brüdern und dem langjährigen Bassisten Sven Pipien, der Rest der Musiker hat einen temporären Status.

Insbesondere Keyboarder Erik Deutsch und der zweite Gitarrist Nico Bereciartua waren aber auch auf dem Album dabei und fügen sich gut in den Bandsound ein. Lediglich Schlagzeuger Cully Symington wirkt mit seinem muskulären Stil an manchen Stellen nicht ganz stimmig, wenn man die aktuellen Crowes mit früher vergleicht.

Anklänge an die Stones

The Black Crowes spielen insgesamt 6 Songs aus dem neuen Album und unterstreichen damit, dass sie sich nicht auf ihrem Backkatalog ausruhen, sondern sich auch als lebendige Band im Hier und Jetzt betrachten.

Dazu kommt auch immer etwas aus der Exotenabteilung, an diesem Abend sind es mit "Go Faster" und "Horsehead" zwei Songs aus dem '99er Album "By Your Side", die überraschend aufeinander folgen.

Dazu kommen die Hits der ersten beiden Alben, von denen insbesondere "Thorn in My Pride" immer wieder spannend ist, weil die Band in einen Jam einsteigt, der mit seiner bluesigen Uptempo-Manier an "Midnight Rambler" von den Stones erinnert.

Nachdem "Jealous Again" und "Remedy" das reguläre Set beschließen kommt die Band noch für einer besondere Zugabe auf die Bühne zurück und spielt eine großartige Version von "Hey, Hey, What Can I Do" von Led Zeppelin, das sie 1999/2000 schon gemeinsam mit Jimmy Page gespielt haben.

Keine Frage, die Alte Oper hat an diesem Abend leidenschaftlich vorgetragene Rock'n'Roll-Showsvon beiden Bandserlebt und die Zuschauer, die bei den Crowes sowieso alle standen, sind voll auf ihre Kosten gekommen!

Setlist

Bedside Manners / Rats and Clowns / Twice as Hard / Go Faster / Horsehead / Cross Your Fingers / Bleed It Dry / Thick n' Thin / Thorn in My Pride / Wanting and Waiting / Hard to Handle / She Talks to Angels / Flesh Wound / No Speak No Slave / Jealous Again / Remedy // Hey, Hey, What Can I Do

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The Black Crowes und Jim Jones rocken die Alte Oper in Frankfurt im Doppelpack (2024)
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